Pfadfinderwelt:
Die Gründung der Pfadfinderbewegung durch Robert Baden-Powell
- * Baden-Powell wird am 22. Februar 1857 in London geboren
- Anstellung als britischer Kavallerie-Offizier
- 1899: BP veröffentlicht das Buches „Aids to Scouting“ (= Anleitung zum Kundschafterdienst) für die britische Armee vom englischen General Baden-Powell
- BP erhält Heldenstatus nach dem zweiten Burenkrieg
- Buch weckt großes Interesse der Jugendlichen in England
- 1903: nach der Rückkehr nach England entwickelt BP, aufgrund des spielerisch wahrgenommenen „Kundschafters“ bei Jugendlichen, ein (erlebnispädagogisches) Konzept zur Jugenderziehung
- 1907: zur Erprobung dieses Konzepts veranstaltet BP vom 31. Juli bis 9. August 1907 ein erstes Lager auf Brownsea Island
- Teilnahme von 22 Jungen aus verschiedenen sozialen Schichten
- Tragen von einheitlichen Uniformen, um soziale Unterschiede zu verdecken
- 1908: aufbauend auf diesen Erfahrungen veröffentlicht BP eine für Jugendliche überarbeitete Version von „Aids to Scouting“ unter dem Titel „Scouting for Boys“
- nach Vorbild eines im Buch beschriebenen Ritters sollen Pfadfinder ritterlich und ehrlich handeln, anderen Menschen Freund sein, Hilfsbedürftige und Schwache unterstützen und die Umwelt schützen
- Entstehung vieler weiterer Pfadfindergruppen außerhalb bestehender Jugendverbände
- 1908: Gründung der „Boy Scout Association“
- Ausbreitung der Pfadfinder auf alle Kontinente (mit Ausnahme der Antarktis)
- Erfolg der Pfadfinder durch Pressekampagnen und Lobbyarbeit von BP und Arthur Pearson, dem Verleger von „Scouting for Boys“
- gleichzeitig mit der Buchveröffentlichung wird die wöchentlich erscheinende Jungenzeitschrift „Scouting“ gestartet (Auflage Ende 1908: 110.000 Exemplare)
- Entstehung weiterer Pfadfinderzeitschriften mit ähnlichem Erfolg
- Begeisterung der Pfadfinder kommt in die Presse
- Interesse führt in Verbindung mit den bürgerlichen Wertvorstellungen zur Gründung von Pfadfinderverbänden in anderen Ländern
- Unterstützung der raschen Ausbreitung durch die Entdeckung der Jugend als eigenständige Lebensphase
- 1909: erstes großes Pfadfindertreffen mit mehr als 11.000 Teilnehmern im Crystal Palace in London
- 1910: Gründung der „Girl Guides“ (Pfadfinderinnen; in den USA „Girl Scouts“) für Mädchen unter Leitung BPs Schwester Agnes Baden-Powell
- 1912: Übernahme der Aufgabe von BPs Frau Olave Baden-Powell
- 1914: Einführung der Wölflingsarbeit für Jungen unter 12 Jahren
- 1919: Entwicklung der Roverarbeit für die älter werdenden Pfadfinder als dritte Altersstufe
- 1919: Gründung des „International Council“ für internationale Zusammenarbeit zwischen Pfadfinderinnen; spätere Bezeichnung (1928) „World Association of Girl Guides and Girl Scouts“ (WAGGGS)
- 1919: William De Bois Maclaren schenkt „Boy Scouts Association“ Gelände vom Gilwell Park, das diese als Ausbildungszentrum für Pfadfinderführer nutzt
- 6 Wochen nach Übergabe findet dort erster Woodbadgekurs für Leiter statt
- 1920: Gründung des Boy Scouts International Bureau in London für männliche Pfadfinder, in dem Pfadfinderverbände weltweit zusammenarbeiten; spätere Bezeichnung „World Organization of the Scout Movement“ (WOSM)
- † 8. Januar 1941: Baden-Powell stirbt mit fast 84 Jahren in Nyeri, Kenia
- In seinem letzten Brief hinterlässt er der Pfadfinderbewegung ihren bis heute wohl wichtigsten Satz: „Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt.“
- † 1977: BPs Frau Olave stirbt, seit 1932 „Chief Guide of the World“
Quellen: